Die Geschichte von Tirrenia

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1936

Am 21. Dezember 1936 entstand, im Anschluss an die Gründung von Finmare und des entsprechenden Rationalisierungsvorhabens der Schiffsverkehrsdienste, seitens des Italienischen Staates, in Neapel, mit Sitz innerhalb des Palazzo di Caravita Sirignano, die Tirrenia Società Anonima di Navigazione. Die ursprüngliche Aufgabe bestand darin, mit Hilfe einer Flotte, die damals von 55 Einheiten gebildet wurde und sich aus Flotten vorher bestehender Schifffahrtsgesellschaften zusammensetzte, Güter- und Passagiertransportdienste im Tyrrhenischen Raum, in Nordafrika und im westlichen Mittelmeer anzubieten

1940

Elf neue Schiffe der Kategorie Foscolo werden Bestandteil der Tirrenia -Flotte, aber anschließend, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, werden die Strecken und die Anzahl der Verbindungen drastisch eingeschränkt und die besten Schiffe dem Wehrdienst übergeben.

1942

Acht der elf Schiffe der Kategorie Foscolo treten ihren Dienst an. Aber im Verlauf des Krieges verliert Tirrenia über 50 Einheiten, fast die gesamte Flotte, weshalb die meisten Routen eingestellt wurden. Die verbleibenden Schiffe waren Stadt Alexandria, Stadt Tunis, Stadt Marsala (von der jugoslawischen Regierung zur Kriegsbeute erklärt), Giosuè Borsi (deren Bau während des Konfliktes begann), das Schiff Argentinien und die kleinen Dampfer Capo Sandalo und Gallura.

1946

Die Gesellschaft wurde, in den Nachkriegsjahren, in Aktiengesellschaft umgewandelt, weshalb sie die Bezeichnung Tirrenia di Navigazione S.p.A. Jahremmt. Mit den Schiffen Stadt Alexandria und Stadt Marsala wird die Tätigkeit auf der Route Civitavecchia-Olbia wieder aufgenommen, zwei Jahre später wird letzteres, im Gedenken an eine andere während des Krieges versenkte Einheit, in Stadt Trapani umgetauft. In diesem Zeitraum werden die wenigen verbliebenen Gütertransportschiffe in Passagierschiffe umgewandelt und es wird die Benutzung des in Marechiaro umbenannten Motorschiffs Charles Hull seitens der Vereinigten Staaten von Amerika gewährt.

1947

Infolge der Kriegsereignisse wurden einige bedeutende Maßnahmen ergriffen: Die versunkenen Schiffe suchen, bergen, reparieren und wieder in Betrieb nehmen. Diese Vorgänge wurden für die Dampfer Ichnusa, Limbara und für die Schiffe Rossigni, Alfredo Oriani und Verdi durchgeführt, die jeweils in Stadt Messina, Cagliari und Celio umbenannt wurden. In den Werften von Navalmeccanica in Neapel wurde ein neues, Olbia genanntes Motorschiff gebaut.

1948 - '49

Im Juli 1948 wurde das Motorschiff Lazzaro Mocenigo erworben, das anschließend in Civitavecchia umgetauft und auf der Strecke Genua-Porto Torres eingesetzt wird. Drei Monate später wurde der Dampfer Torres rückgewonnen und auf derselben Route benutzt. Das zuletzt rückgewonnene Schiff war die im Februar 1944 gesunkene Stadt Savona, die mit einem Fassungsvermögen von 135 Passagieren und unter dem Namen Stadt Livorno im November 1949 zur Flotte zurückkehrt. Auf der Grundlage des Handelsübereinkommens (Sales Act) der Vereinigten Staaten von Amerika konnte Tirrenia auch die drei Dampfer der Kategorie Liberty nutzen, die in Neapel, Florenz und Mailand umgetauft werden. Um den stets wachsenden Transportanforderungen gerecht zu werden, charterte Tirrenia bei den Schifffahrtsgesellschaften d’Amico und Lloyd Triestino einige Dampfer.

 

1951 - '52

Die Fünfziger Jahre zeichneten sich durch das Ende des Wiederaufbaus und den Beginn der Expansion der Tirrenia aus, indem die zuvor verlassenen Strecken wieder in Betrieb genommen werden. 1951 wurde die Schifffahrtsroute für Nordeuropa wieder in Betrieb genommen und bei den Werften in Castellammare di Stabia und in Palermo fünf Einheiten der Kategorie Regione in Auftrag gegeben (Sizilien, Sardinien, Kalabrien, Latium, Campania Felix), die jeweils 568 Passagiere befördern konnten. Die im Mai 1952 wieder in Dienst genommene Stadt Tunis wird modernisiert. Ab 1952 wird, durch Stadt Trapani, die Strecke nach Benghasi und mit den Schiffen Stadt Alexandria, Stadt Messina und Celio die Strecke nach Spanien wieder befahren. Auf der Strecke nach Nordeuropa werden, als Ersatz für die vorher gecharterten Dampfer, die Schiffe Cagliari und Giosuè Borsi eingesetzt. Stets 1952 treten die neuen Schiffe der Kategorie Regione ihren Dienst auch auf der Strecke Civitavecchia-Cagliari an.

1954 - '55

In diesen Jahren werden die Einheiten Olbia und Civitavecchia stillgelegt, die jeweils durch das Schiff Stadt Livorno und durch Stadt Alexandria ersetzt werden.

1958

Das neue Motorschiff Torres, mit einem Fassungsvermögen von 572 Passagieren, wird auf der Strecke Genua-Porto Torres eingesetzt. Drei Dampfer amerikanischen Ursprungs der Kategorie Liberty wurden an einige italienische Unternehmer veräußert.

1959

Einige Schiffe der Kategorie Regione werden auf die Strecke Genua-Porto Torres verlegt, Route, die vom wirtschaftlichen Standpunkt aus immer wichtiger wurde.

 

1960 - '63

Der italienische Wirtschaftsboom, die Abwanderung von den Inseln in den Norden der Halbinsel und die wichtige Erscheinung der Massenmotorisierung stellen konkrete Aspekte einer echten Herausforderung für die Tirrenia dar. Die Olbia wird erworben und die beiden Zwillingsschiffe der Kategorie Città, die ihren Dienst auf der Strecke Civitavecchia-Olbia antreten, werden übergeben. Die Boote werden erstmalig mit einer Garage für die Beförderung von Fahrzeugen ausgestattet: 1963 werden auf Stadt Alexandria, auf der Garagen mit Seitenklappen gebaut werden, die ersten Umwandlungsarbeiten durchgeführt.

1965

Auf den ersten vier Einheiten der Kategorie Regione beginnen die Arbeiten, um sie in Fähren umzuwandeln. Das reicht aber nicht, um dem Ansturm der Passagiere mitsamt Auto gerecht zu werden, weshalb Tirrenia, Fincantieri mit dem Bau der ersten Reihe echter Fährschiffe beauftragt, die Kategorie Poeta: Carducci, Petrarca, Leopardi, Manzoni, Pascoli, Boccaccio, Verga und Deledda, acht Zwillingsschiffe, die bis zu tausend Passagiere, circa dreihundert Fahrzeuge befördern können und allesamt mit kleinen Kabinen ausgestattet sind und Dutzende Lastwagen transportieren können. Es werden auch vier kleine Fähren gebaut, die für die Verbindung zwischen Sardinien und den kleineren Inseln bestimmt sind.

 

1970

Die Siebziger Jahre zeichneten sich durch die Erweiterung des Gütertransportbereichs, durch einige organisatorische Änderungen und durch die ständige Erneuerung der Flotte aus. Die Schiffskategorie der Gruppe Poeta erlebt den Eintritt von Boccaccio, seit dem 8. Juni 1970 auf der Strecke Genua-Porto Torres in Betrieb, ihr folgen Carducci, Manzoni, Pascoli, Leopardi, Petrarca.

1971 - '72

In diesem Zeitraum wurden fast alle aus dem Zweiten Weltkrieg übrig gebliebenen Schiffe veräußert und abgewrackt:  Stadt Livorno, Alexandria, Tripoli, Tunis, Olbia und die Dampfer Ichnusa, Campidano, Belluno und Marechiaro. 1972 sind Stadt Messina, Celio und Campania Felix an der Reihe.

1974

Die Strecke nach Nordeuropa mit den Schiffen Cagliari Giosuè Borsi und Vallisarco untersteht jetzt der Kontrolle der Società Adriatica di Venezia. Tirreniaerwirbt von der Linie Canguro S.p.A. zwei Gütertransportfähren: Staffetta Adriatica und Staffetta Tirrenica.

1975 - '76

Tirrenia gründet drei neue Bereiche: Caremar, Siremar und Toremar. In demselben Jahr wird die Fähre Malta Express für 1.600 Passagiere und 250 Fahrzeuge erworben und weitere zwei Fährschiffe gechartert. Die Arborea wird an Zypern verkauft, während die alten Schiffe Cagliari, Giosuè Borsi und die jüngere Torres abgetakelt werden.

1977 - '78

Der Gütertransport erfuhr einen weiteren, bedeutenden Ausbau und die regionale sardische Flotte wurde, auch dank des Erwerbs der kleinen Fähren Carloforte und Limbara, merklich erneuert. In Castellammare di Stabia werden die beiden letzten Schiffe der Kategorie Poeta, Deledda und Verga gebaut und als Ersatz für die beiden in den Fünfziger Jahren gebauten Schiffe der Classe Città auf der Strecke Civitavecchia-Olbia eingesetzt.

1979

Infolge des Erwerbs von drei Schiffen desselben Typs, die Staffetta Mediterranea, Staffetta Ligure und Staffetta Jonica genannt werden und 117 Sattelanhänger transportieren können, wird die Classe Staffetta ins Leben gerufen.

 

1980

Anfang der Achtziger Jahre wird die Flotte durch sechs neue Schiffe, die Strade Consolari Romane bereichert. Jede Fähre kann 1.400 Passagiere und 400 Fahrzeuge befördern. Um dem ständig steigenden Sommerverkehr nach Sardinien nachzukommen, macht die Tirrenia von Frachtschiffen Gebrauch, die sie den Passagierschiffen an die Seite stellt, um die Transportfähigkeit an Fahrzeugen zu erhöhen und den Handelsverkehr zu garantieren.

1986

Tirrenia baut zwei neue Fähren für den regionalen sardischen Transport, für die Inseln Caprera und Ichnusa. Gegen Ende des Jahres werden die Strade Romane durch einen zentralen Stumpf noch weiter verlängert und erhalten, um die Transportkapazität für Fahrzeuge und Passagiere zu steigern, ein zusätzliches Deck.

1987

Es wird der letzte regionale Bereich, Saremar, gegründet. Wegen des hohen Passagiertransportbedürfnisses werden die Handelsschiffe der Kategorie Staffetta in Fähren Ro-Pax umgewandelt. Die Classe Sociale entsteht und die dazugehörigen Schiffe werden in Caralis, Torres und Arborea umgetauft. Im selben Jahr werden die alten Einheiten der Classe Città abgewrackt.

1988

Durch den Erwerb der Einheiten Apulia, Torre del Greco, Adria und Julia festigt Tirrenia die Gütertransportlinien noch weiter. Die ersten drei Schiffe werden auch der Beförderung von Passagieren angepasst und bilden die Classe Capo, während das letzte Schiff in Campania umgetauft wird. Anschließend erwirb Tirrenia bei Adriatica di Venezia zwei weitere Handelsschiffe: Die Calabria und die Sicilia, wodurch die Classe Calabria vervollständigt wird.

 

1990 - '93

Die erste Hälfte der Neunziger Jahre zeichnete sich durch ein bedeutendes und weit reichendes Restyling bei zahlreichen Fähren der Gesellschaft aus: Auf der Leopardi werden neun Autodecks gebaut, während die anderen Schiffe Poeta um vier Decks erhöht werden und Ausbauchungen erhalten. Dieselben Vorgänge erfolgen für drei Einheiten der Kategorie Strade Romane, die in Strade Romane Trasformate umbenannt werden. In diesen Jahren wird auch eine neue Fährengeneration in Betrieb genommen: Die unità veloci. 1993 tritt die erste Einheit der Classe Aquastrada TMV 101 ihren Dienst an, Guizzo, eine Fähre, die 450 Passagiere und 120 Autos mit einer Geschwindigkeit transportieren kann, die doppelt so hoch wie diejenige der anderen Fähren der Flotte ist (40 Knoten). Im darauf folgenden Jahr wird ihr Scatto genannter Zwilling eingeweiht.

1994

Die Fähren Toscana, Lazio und Puglia werden in Betrieb genommen. Die verschiedenen, der Kategorie Poeta angehörenden Einheiten werden nach und nach abgetakelt und veräußert.

1996

Die Einheit Toscana wird in eine Ro-Pax-Fähre umgewandelt, kann also sowohl Güter als auch Passagiere befördern.

1997

1997 ist ein wichtiges Jahr, in dem die Gesellschaft Viamare eingegliedert und zahlreiche Schiffe wie Capo Carbonara, Capo Sandalo und Carducci, Boccaccio, Petrarca, Pascoli und Manzoni abgetakelt werden.

1998 - '99

Die fünf Schiffe der Kategorie Poeta wurden verkauft, und vier neue superschnelle Schiffe, die der Kategorie Jupiter MDV 3000 angehören, treten ihren Dienst an: Aries, Taurus, Capricorn und Scorpio, die bei einer Geschwindigkeit von 40 Knoten 1.800 Passagiere und 450 Fahrzeuge befördern können.

1999 - 2005

Sieben neue Einheiten, die die alten Fähren allmählich ersetzen, werden Bestandteil der Tirrenia -Flotte. Seit 1999 und 2001 werden die Einheiten der Kategorie Vincenzo Florio, die eine bemerkenswerte Transportkapazität für Güter und Passagiere vorweisen, auf den Strecken nach Sizilien eingesetzt. Von 2001 bis 2003 sind die Einheiten der Kategorie Bithia an der Reihe (Bithia, Janas, Athara), sie können bei einer Geschwindigkeit von 30 Knoten 2.700 Passagiere und 900 Fahrzeuge befördern. Von 2004 bis 2005 werden die Schiffe der Kategorie Nuraghes (Nuraghes und Sharden), die der Kategorie Bithia ähnlich sind, aber eine höhere Güterkapazität haben, in Betrieb genommen. Die Einheiten Bithia und Nuraghes werden auf den Strecken nach Sardinien eingesetzt.

2008 - 2011

In diesen Jahren nimmt die Hypothese und die anschließende Verwirklichung einer allmählichen Privatisierung des Unternehmens Gestalt an, es wird mit dem ihr verbundenen regionalen Gesellschaften begonnen, ohne die Bedeutung des von der Gesellschaft durchgeführten Dienstes zu vernachlässigen. Am 6. November 2008 gibt der Ministerrat von Silvio Berlusconi viertem Kabinett grünes Licht für die Privatisierung von Tirrenia di Navigazione S.p.A. Auf Grund der Vereinbarung vom 3. November 2009 zwischen dem Verkehrsminister Altero Matteoli und den betreffenden Regionen, wird den zuletzt genannten die Kontrolle über die regionalen Schifffahrtsgesellschaften übergeben: in der Region Kampanien von Ca.re.mar, in der Region Sardinien von Sa.re.mar und in der Region Toscana von To.re.mar. Am 19. Mai 2011 wird der zweite Wettbewerb für die Privatisierung der Tirrenia abgeschlossen, di von der Compagnia Italiana di Navigazione (CIN), bzw eine neue, von Moby, Clessidra, Negri, Izzo gegründete Gesellschaft, siegreich daraus hervor geht.

2012

Das offizielle Privatisierungsdatum ist der 21. Juni 2012. Am 16. Juli 2012 unterzeichnetet die neue Tirrenia das Abkommen mit dem Industrie- und Verkehrsministerium, womit sie Eigentümer des öffentlichen Verbindungsdienstes mit den großen Inseln wird: Sardinien, Sizilien und der Tremiti Inseln. Am 19. Juli 2012 erfolgte die offizielle Unterschrift für den Abschluss des Vorgangs: CIN wird neuer Eigentümer von Tirrenia.

Noch im selben Jahr werden für die Strecke Cagliari-Civitavecchia zwei neue Schiffe eingesetzt: Bonaria und Amsicora und stellen die Schiffe der Kategorie Strade Romane ihren Dienst ein. Im November 2012 werden die Schiffe Toscana und Lazio verkauft.

2013

Seit Januar 2013 wird das Schiff Dimonios für die Strecken Cagliari-Neapel, Cagliari-Palermo und Cagliari-Trapani eingesetzt. Die Diminios vervollständigt die Erneuerung der Flotte Tirrenia mit dem Linienverkehr von Sardinien.

Im Mai wurden die Schiffe Bithia, Athara, Nuraghes, Sharden, Florio und Rubattino zu einem intensiven Programm der Modernisierung der Innenräume unterzogen, mit der Erholung aller öffentlichen Bereiche, mit der Restaurierung der Kabinen und der Schaffung neuer Unterhaltungsbereichen für Kinder und neuer Räume für den Bereich Gastronomie und Unterhaltung.

2014

Im Dezember verlässt Tirrenia den historischen Sitz von Rione Sirignano, um nach Calata Porta di Massa, Interno Porto zu ziehen.

2015

Nel luglio di quest’anno il 100% di Tirrenia passa sotto il controllo del Gruppo Armatoriale che fa capo alla Famiglia Onorato.